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Künstlerischer Lebenslauf

Konrad Paul wurde 1979 in Wernigerode geboren. Dort erhielt er erste musikalische Impulse an der Stiftskirche St. Sylvestri und besuchte das Landesgymnasium für Musik. 1997 legte er das Abitur auch in den Fächern Klavier, Musikgeschichte und Gehörbildung ab. Im gleichen Jahr war Paul Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Leipzig im Fach Orgel; schon damals gab er regelmäßige Konzerte an den historischen Orgeln im Harz und war Organist an der Pfarrkirche St. Johannis.

Von 1998 bis 2002 studierte Paul an der Musikhochschule Lübeck Kirchenmusik und Musikerziehung bei Martin Haselböck und Lorenzo Ghielmi (Orgel), Jürgen Essl (Improvisation) und Gerd Müller-Lorenz (Chorleitung). Es folgte ein Aufbaustudiengang Kirchenmusik u. a. bei Arvid Gast und Thomaskantor Georg-Christoph Biller an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Darüber hinaus nahm er dort 2003 ein Kapellmeisterstudium bei GMD Gerd Bahner und Michael Köhler auf. Dieses schloss er 2006 mit einem Sinfoniekonzert ab.

Die Teilnahme an internationalen Wettbewerben und Masterclasses prägten Pauls Studienzeit: Meisterkurse bei Marie-Claire Alain, Guy Bovet und Olivier Latry gaben ihm wertvolle Impulse im Bereich der französischen Orgelliteratur. Studien zur historischen Aufführungspraxis bei der Austria Barock Akademie sowie zur Orgelimprovisation bei Thierry Escaich und Frédéric Blanc in Paris rundeten seine weit gefächerte Ausbildung ab.

Von August 2005 bis März 2019 war Konrad Paul Kantor und Organist an der Ev. Christuskirche Oberhausen und Leiter der Ev. Singgemeinde Oberhausen, einem im westlichen Ruhrgebiet beheimateten überregional bekannten Chor. Von 2008 bis 2019 hatte er das Amt des Kreiskantors im Ev. Kirchenkreis Oberhausen inne. Daneben war er Dozent für Chorleitung in der C-Kirchenmusikerausbildungsregion am Niederrhein. Seit April 2019 ist er Kantor an der Apostelkirche Münster, der evangelischen Hauptkirche der Stadt, sowie Kreiskantor im Ev. Kirchenkreis Münster. Ihm obliegt die Leitung der Kantorei an der Apostelkirche, dem Altersoffenen Chor Münster und dem Kammerorchester an der Apostelkirche.

In der professionellen Chorarbeit erhielt er Anregungen bei namhaften Dirigenten wie Stefan Parkmann und Simon Halsey (beim Rundfunkchor Berlin oder dem WDR-Chor). 2003 dirigierte Konrad Paul den Thomanerchor als Vertretung von Thomaskantor Georg-Christoph Biller. Mit der Ev. Singgemeinde Oberhausen gab er Konzerte im In- und Ausland sowohl mit a-capella-Programmen als auch den großen Oratorien. Konrad Pauls besonderes Interesse gilt der Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts: So erklangen unter seiner Leitung Mahlers „Lied von der Erde“ und der "Auferstehungschoral", Honeggers „Le Roi David“ oder die Erstaufführung des Duruflé-Requiems in der Leipziger Thomaskirche. 2014 dirigierte er die Uraufführung von der Kantate "Es ist genug - Gethsemane-Reflexionen" von Martin Wistinghausen. Konrad Paul arbeitete mit verschiedenen Orchestern, so mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester, der „Vielharmonie Düsseldorf“, der Neuen Philharmonie Westfalen oder dem Folkwang Kammerorchester Essen zusammen.

Als Organist gastiert Konrad Paul regelmäßig im In- und Ausland. CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen ergänzen seine Arbeit. Von 2005 bis 2015 leitete er die von ihm gegründeten Orgelkonzertreihe „Orgel zur Nacht“ an der Ladegast-Orgel in St. Johannis zu Wernigerode. Konrad Paul trat als auch Solist bei Werken für Orgel & Orchester auf und ist im Bereich Liedbegleitung tätig. Darüber hinaus tritt er als Publizist von kirchenmusikalischen Artikeln und als Komponist in Erscheinung. Auch als Komponist von Chorwerken ist Konrad Paul tätig, die im Strube-Verlag erschienen.

Neben der musikalischen Tätigkeit beschäftigt sich Konrad Paul mit musikgeschichtlichen und historischen Themen und Hintergründen. Daraus erwuchsen kulturhistorische Ideen und Konzeptionen, die Querverbindungen zwischen Musik, Kultur und Politik aufweisen. Die Gedenkreihe „Krieg und Frieden 1918/ 2018 – „Oberhausen erinnert sich im November“ ist von ihm initiiert worden. Besonders die Geschichte der ehemaligen östlichen Gebiete Deutschlands und deren kulturelles Erbe ist Gegenstand intensiver Auseinandersetzung und Ausgangspunkt für Konzerte und Exkursionen nach Polen und Tschechien. Ein großes Anliegen sind ihm dabei völkerverbindende, interreligiöse Zugänge.